In alten Urkunden von 1333 ist der Ortsteil Happach zum ersten Mal erwähnt. Damals hieß das Dorf noch Happich und war ein Halfmanns- oder Halbwinnerhof des Mertener Klosters.
Der Pächter musste jährlich zwölf Malter Roggen, 100 Buschen Stroh, ein dreijähriges Rind oder ersatzweise fünf Taler, ein Schwein, 13 Maß Butter, 100 Eier, acht Käse, acht Pfund Flachs und zwei Pfund Zucker ans Kloster bezahlen.
Zu Neujahr zahlte er einen Gulden an die Äbtissin, einen halben Taler an den Prior und insgesamt einen Taler an die übrigen Klosterbewohner.
Noch heute besteht Happach aus wenigen Gebäuden, aber die Zahl der Dorfbewohner ist relativ hoch. Das liegt am Happacher Hof, einer Pflegeeinrichtung für 96 geistig- sowie psychisch behinderte Menschen. Hinzu kommt das Finkenhaus, in dem eine Außenwohngruppe lebt.
Und, von Ostern bis Ende Oktober herrscht in Happach reger Betrieb. Dann ist Saison auf dem Campingplatz von Johanna und Josef Halft, der idyllisch gelegen, unzählige Camper aus Nah und Fern anlockt. Das Kölsche Hätz schlägt in dieser Zeit nicht nur am Rhein, sondern an den Wochenenden und in der Urlaubszeit auch an der Sieg. Die meisten Nutzer, allen voran die Dauercamper mit festem Stellplatz für ihre Wohnwagen, stammen aus der Domstadt.
Sie alle genießen die Annehmlichkeiten der gepflegten Anlage.
Viele der Camper sind schon mehr als 20 Jahre mit der Familie Halft verbunden und haben in Happach, Bach und Merten längst Freundschaften geschlossen. Einige gehören inzwischen bereits den ansässigen Vereinen an.
Mit den Dorfbewohnern trifft man sich zum Klönen in der kleinen Gaststätte, die Johanna und Josef Halft auf dem Campingplatz betreiben und freut sich an Sommertagen im Biergarten vor dem Haus nette Stunden zu verbringen.
Nicht nur die Camper sind traurig, wenn die Saison zuende geht. Die Campingplatzgaststätte ist im weiteren Umkreis die einzige, die von Merten und Bach aus ohne langen Fußmarsch zu erreichen ist.
Text/Bilder: Anke Eifel; Quelle: „Merten-Sieg“ von Pater Gabriel Busch