Was gibt es auf der Mertener Höhe? Auf jeden Fall die schönsten Sonnenuntergänge im weiten Umkreis und an klaren Tagen den besten Blick auf das gesamte Siebengebirge.
Dazu die Orte Büsch, Weiden, Balenbach, Bruch und Hohn, die Brucher Kapelle, den Kapellenverein, den Maiclub, den Bogenschützenverein, viel Wald, Wiese und jede Menge Viehzeug.
Wo sonst watscheln die Laufenten wie an einer Schnur aufgezogen über die Straße und beruhigen den Verkehr, ohne, dass jemals eine zu Schaden gekommen wäre. Wo sonst liegen helle Kühe träge in der Sonne und strafen jeden Spaziergänger mit stolzer Verachtung. Wo sonst äsen die Rehe in der Dämmerung direkt neben der Straße unter den Obstbäumen
Kühe mit Aussicht aufs Siebengebirge.Kühe mit Aussicht aufs Siebengebirge.
Büsch war im Mittelalter ein Sattelhof. Das bedeutet, dass sein Inhaber seinem übergeordneten Lehnsherren bei Kriegszügen einen Sattel schuldete. Und nicht nur den. Darunter ein Pferd und darauf ein streitfähiger Mann, beide in voller Ausrüstung. Das hört sich bescheiden an, war es aber nicht. Zur damaligen Zeit entsprach eine Reiterrüstung in etwa dem Wert eines kleinen Einfamilienhauses.
Interessantes verraten die alten Urkunden auch über Hohn. 1684 war dort ein Halffmannshof angesiedelt, bestehend aus Wohnhaus, Scheune, Ställen und Backhaus. Alles war von einem Zaun umgeben, und über ein Falltor erreichte man die acht Morgen große Wiese.
Die Brucher Kapelle war schon 1792 Anlaufstelle gläubiger Katholiken. „Diese Capel haben die Eingesessenen tieser Nachbarschaft aufrichten lassen zu Ehren des Heiligen Franziskus Xaveri“, lautete die Inschrift über der Eingangstür.
Es war üblich, dass an Christi Himmelfahrt eine Prozession von Merten aus die Höhe hinauf zog und an der Kapelle Messe gehalten wurde. 1928 wurde das kleine Gotteshaus vergrößert und bis 1965 wurde an Sonn- und Feiertagen eine Heilige Messe gefeiert. Nachdem die alte Kapelle verfallen und nicht mehr zu retten war, wurde eine neue errichtet. Träger ist der Heimatverein Eitorf und betreut wird sie vom Kapellenverein, der dort alljährlich an Christi Himmelfahrt das Kapellenfest ausrichtet. Der Erlös kommt dem Erhalt der Kapelle zugute
Richtig rund geht es beim Maiclub, der am Waldrand zwischen Bruch und Hohn sogar ein eigenes Domizil unterhält. Dort wird jedes Jahr der Maibaum aufgestellt und in der Nacht zum 1. Mai ein riesiges Lagerfeuer entzündet. Aus allen umliegenden Dörfern kommen die Menschen zusammen, um auf der Mertener Höhe das Maifest zu begehen.
Text/Bilder: Anke Eifel; Bild/Sonnenuntergang: Markus Braun;
Quelle: „Merten-Sieg“ von Pater Gabriel Busch