Dorfgemeinschaft

Dorfgemeinschaft Merten/Sieg

Ein Verein für alle Leute

1990 wurde die Dorfgemeinschaft gegründet. Seitdem hat sich ein reges Vereinsleben entwickelt
60 Frauen und Männer aus Merten und Umgebung kamen 1990 zusammen, um die Dorfgemeinschaft zu gründen. Ziel war die Vertragspartnerschaft mit der Gemeinde Eitorf im Hinblick auf die Anmietung der Klassenräume in der alten Schule. Sie sollten für Belange der Bewohner und als Domizil für die Vereine genutzt werden. Im Oktober 1990 wurde der Vertrag entworfen, alles schien in bester Ordnung.

Bei der Gründungsversammlung am 3. Dezember trat die Gemeinde von ihrem Angebot zurück. Sie benötigte die Räume zur Unterbringung von Aus- und Übersiedlern. Die Bürger ließen sich nicht entmutigen.
Trotz der Widrigkeiten gründeten sie den Verein unter dem Namen „Dorfgemeinschaft Merten“.

Die Pflege der heimatlichen Kultur und des überlieferten Brauchtums sowie die Verschönerung der Ortschaften und die Bewahrung der dörflichen Umwelt im alten Schulbezirk Merten gehören zu den Zielen, die in der Satzung festgeschrieben wurden. Auch die Organisation von Veranstaltungen zur Heimatkunde, Kultur-Events und Aktionen zum Umweltschutz stehen seither auf dem Plan.

Der Verein ist politisch und konfessionell neutral und wird nach demokratischen Grundsätzen geführt. Auch, wenn von Seiten des Vereins keine Aufnahmepflicht besteht, hat grundsätzlich jeder Bürger im ehemaligen Schulbezirk das Recht beizutreten, allerdings erst nach Vollendung des 18. Lebensjahres.

Erster Vorsitzender war Paul Kröfges, sein Stellvertreter Dietmar Bergmann, die Schriften führten Konrad Neitzke und Monika Korn. Für die Kassengeschäfte waren anfangs Udo Stauber und Jürgen Lichius zuständig. Als Beisitzer unterstützten Marlies Neitzke, Klaus Bartak und Herbert Antweiler die Führungsspitze. Bereits im ersten Jahr zählte der Verein 125 Mitglieder.

Erste Aktion war eine Familienwanderung zur Storcker Hütte. Es folgte ein Kinderspielfest mit über 100 kleinen Gästen im Schloss.1992 säuberte die Dorfgemeinschaft zum ersten Mal den Sieghang und sammelte einen Riesenberg Müll. Eine Aktion, die seitdem alljährlich wiederholt wird.
Die Maifest-Premiere war ebenfalls 1991, damals noch in der Dorfschänke mit Büffet und Wahl des Maipaares.

Seitdem ist der Verein unermüdlich: Vom Eselsberg hinab zur Siegaue wurde ein Fußweg angelegt, in Kooperation mit dem MGV das Gassenkreuz renoviert, die Maibaumhalterung an der Dorfpumpe installiert, das Handgeländer der Brücke gestrichen. Der Verein schaffte neue Ruhebänke an, bepflanzte das Wegkreuz, stellte Abfallbehälter auf und legte den Picknickplatz an der Brücke an. 1996 beteiligten sich die Mitglieder zum ersten Mal mit einem Getränkewagen am Autofreien Siegtal. Mit Unterstützung der Dorfgemeinschaft wurde der Kindergarten „Die Schlossgespenster“ etabliert.

Die gemeinnützige Arbeit stand jedoch nicht allein im Mittelpunkt des Vereinslebens, auch die Geselligkeit kam nicht zu kurz. Jedes Jahr wurde gewandert, gemeinsam Rad gefahren, das Hänneschen- und das Millowitsch-Theater besucht, und der Verein ging auf Schiffstour auf dem Rhein. Auch der Seniorencafé-Nachmittag war fester Bestandteil des Jahresprogramms. Er wurde später wegen mangelnden Interesses eingestellt.

Im Juli 1994 war das erste Zeltlager angesagt und zu St. Martin organisiert der Verein jedes Jahr den Martinszug mit Martinsfeuer. Vor Weihnachten wird an der Dorfpumpe jedes Jahr ein Weihnachtsbaum aufgestellt.

1997 kam es endlich zum Mietvertrag für die alte Schule. Zunächst wurde von den drei Vereinen die Lehrerwohnung in Schuss gebracht. Finanziert wurden die Arbeiten mit Spenden und Eigenkapital.
Auch der marode Schulhof wurde befestigt und saniert. Im August 2000 belegte die Gemeinde Eitorf das Obergeschoss im Dorfhaus, die Vereine mussten ihr Hab’ und Gut ausräumen. Mit den Mietern konnte man sich jedoch arrangieren.

Die untere Etage blieb den Vereinen erhalten. 2003 wurde der Bolzplatz eingeweiht, der dem MGV im Sommer als Festplatz dient und wiederum von den Vereinen gemeinsam angelegt wurde. Die Bewohner der oberen Etage sind inzwischen ausgezogen. Die Räume stehen leer. Dorfgemeinschaft, MGV und Kirchenchor nutzen das Haus jetzt allein.
Nachdem unter Regie des Vereins 2010 Silber im Wettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft" erreicht wurde, gab es 2014 die Goldmedaille.

Jahreshauptversammlung, Müllsammlung, Maifest, Ausflüge, St. Martinszug und das Aufstellen des Weihnachtsbaums gehören immer noch zum Terminkalender der Dorfgemeinschaft. Seit fünf Jahren lädt die Dorfgemeinschaft jeden Sommer zum Treckerfest ein, das sich inzwischen als Renner etabliert hat.
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